Augenübung zur Entspannung für die Feiertage

Augenübung zur Entspannung für die Feiertage

Entspannte Augen sind auf Fernsicht eingestellt. Das machen wir leider heute immer weniger! Möchten wir etwas nah genau betrachten, also scharf sehen, müssen unsere Augen sich ein wenig anstrengen. Unsere Augenmuskeln müssen die Augen in zueinander geneigter Richtung ausrichten. Das nennt man Konvergenz. Diese Ausrichtung nach innen, also zur Nase hin, reicht aber noch nicht aus, um das Objekt unseres Interesses in der Nähe scharf zu sehen. Es sind auch das rechte und linke Auge und vor allem unser Gehirn gefragt! Dieses steuert die Augenbewegungen und setzt die vom rechten und linken Auge eigenständig erzeugten Bilder bzw. Sinneseindrücke stimmig zu einem Bild zusammen.

Ob das gut funktioniert, kann mit dieser Augenübung getestet werden. 

Das geht auch am Computer, wenn möglichst vor weißem Hintergrund. 
Das Bild in 30-50 cm Entfernung mittig vor die Augen halten.

Augenentspannung

Schielen: Ein dritter Kreis erscheint klar in der Mitte. Dieser ist etwas weiter vorne als die äußeren Kreise. Alle Kreise werden dreidimensional wahrgenommen. Dabei ist der rote Rand weiter vorne.

Träumen:
Durch das Bild »durchgucken«. Ein dritter Kreis erscheint klar in der Mitte. Dieser ist etwas weiter hinten als die äußeren Kreise. Alle Kreise werden dreidimensional, mit den lila-blauen Kreisen weiter vorne, wahrgenommen.
Das Träumen ist vor allem für die Kinder – und Eltern – wichtig, die viel am Bildschirm oder Handy sitzen, fokussiert (im Nahbereich) arbeiten oder viel schreiben und lesen. Meistens ist das Träumen für diese Kinder auch schwieriger.

Also »ein bisschen träumen« erlaubt! Im Idealfall mehrmals täglich für ein bis zwei Minuten durchführen. Gerne auch in unterschiedlichen Entfernungen.

Noch ein wenig Hintergrund – Was passiert denn hier eigentlich?

Unsere Augen schauen getrennt und erzeugen jedes für sich ein Bild von den Dingen, die sie wahrnehmen. Im Grunde genommen sehen wir immer zwei Bilder (wie in dem Übungsbild) aus etwas unterschiedlichen Blickwinkeln, linkes und rechtes Auge. Erst unser Gehirn erzeugt daraus ein einheitliches Bild (drittes Bild in der Mitte in der Übungsaufgabe) aber nur, wenn unsere Augen und die Verarbeitung der aufgenommenen Sinneseindrücke gut funktioniert. Binokulares Sehen heißt das in der Fachsprache, also das Sehen mit beiden Augen. Dadurch wird eine räumliche, dreidimensionale Wahrnehmung erst möglich und mit ihr die Einschätzung von Entfernungen. Nicht gerade unwichtig im (Schul-)Alltag!

Augen und Entspannung

Was kann »schief« laufen?
Für eine klare Sicht müssen beide Augen einen Gegenstand oder ein Wort fixieren und zur gleichen Zeit das gleiche Bild wahrnehmen und abbilden. Diese beiden Wahrnehmungseindrücke müssen fehlerfrei ans Gehirn übermittelt werden. Dabei spielen viele Strukturen wie beispielsweise Seh- und Hirnnerven sowie die sechs Augenmuskeln pro Auge eine wichtige Rolle. Sind die beiden Seheindrücke der Augen nahezu identisch kann das Gehirn daraus ein einheitliches Bild erzeugen und eine dreidimensionale Wahrnehmung entsteht. Dieses nennt man Fusion.

Wenn die Augen sehr unterschiedliche Bilder liefern, ist das Gehirn irritiert und sucht die bestmögliche Lösung. Es kann beispielsweise den Seheindruck eines Auges unterdrücken. Wir schauen dann sozusagen nur einäugig und somit auch nicht dreidimensional. Manchmal legt das Gehirn die Bilder trotzdem übereinander und es entstehen Doppelbilder oder ein verschwommenes Bild. 

Wie anstrengend und störend solche Kompromisse unseres Gehirns beim Lernen sein können, ist leicht vorstellbar. Manchmal liegt die Ursache »nur« in einer schwachen oder unkoordinierten Augenmuskulatur oder einer unterschiedlichen Sehkraft des rechten und linken Auges. Solche Dysbalancen sind trainierbar. Sie sollten aber möglichst frühzeitig überprüft und erkannt werden.

Sprechen Sie uns an, wir helfen gerne diesbezüglich weiter! In den Zeiten des Lockdowns schaffen wir auch Möglichkeiten, Sie kontaktlos zu beraten und zu betreuen. Im Sinne Ihrer Kinder. 

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